Grundlsee will seine Kleinbauern-Kultur retten

Foto Kurt Schmidsberger
Foto Kurt Schmidsberger

Noch 27 viehhaltende Betriebe gibt es momentan in Grundlsee. Alle werden sie im
Nebenerwerb geführt. Um die Klein- und Kleinstbauernhöfe rund um den See im Steierischen
Salzkammergut zu erhalten, hat Bürgermeister Franz Steinegger den Landschaftspflegefonds ins Leben gerufen. „Wir wollen die noch verbleibenden Bauernhöfe in unserer Gemeinde erhalten und ihnen eine Möglichkeit bieten, ihre Erbhöfe weiter zu betreuen und mit gutem Gewissen an eine nächste Generation zu übergeben“, betont Steinegger.

Wer einen Beitrag zur Erhaltung der traditionellen Klein- und Almbauern, der Biodiversität,
der Felder, Almen und Erbhöfe, der Landschaft allgemein und der kulturellen Traditionen
leisten möchte, kann durch eine Spende Mitglied in der digitalen Grundlseer
Dorfgemeinschaft werden. Der Mitgliedsbeitrag wird an die teilnehmenden Bauernfamilien
übermittelt. Verschiedene Kriterien sorgen dafür, dass die Interessen einer Fortführung der
Land- und Almwirtschaft gewährleistet werden. Außerordentliche Mitglieder der digitalen
Dorfgemeinschaft erhalten Nachrichten aus dem Dorf, wenn z.b. frische Produkte zum
Verkauf stehen, aber vor allem helfen sie, eine wichtige und uralte Kultur aufrecht zu erhalten
und in eine nächste Generation zu tragen.

Doch Steinegger will mit dem Landschaftspflegefonds nicht nur die Bäuerinnen und Bauern
vor Ort unterstützen, sondern auch die aktuelle Agrarpolitik und die damit verbundene
Förderlandschaft hinterfragen, die trotz vieler Anpassungen immer noch flächenmäßig
größere Betriebe bevorzugt. Für ihn stellt sich hier eine Gewissensfrage: „Wie einfach und
schnell wollen wir eine uralte Kultur untergehen lassen?“ Eine Frage, die sich viele Täler in
ganz Europa stellen. Das System des Landschaftspflegefonds wäre ganz einfach auf andere
Regionen übertragbar und soll als Anreiz oder Vorbild dienen.

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