10 Jahre Hallstatt wehrt sich!

Denkmalfest am Marktplatz in Hallstatt - Foto Franz Frühauf
Denkmalfest am Marktplatz in Hallstatt - Foto Franz Frühauf

Genau vor 10 Jahren wurde am Sonntag, 9. Mai 2010 ein Denkmal-Fest der Bürgerinitiative „Hallstatt wehrt sich“ mit Kundgebungen und Informationen über den Denkmal- und Ensembleschutz veranstaltet. Das Interesse der Bevölkerung und der Politiker aus dem Inneren Salzkammergut war enorm. In der jetzigen schwierigen Corona-Zeit ist es natürlich müßig über Vergangenes nachzudenken, trotzdem möchte ich das Jahr 2010 in Erinnerung rufen und warum es zu einer Bürgerbewegung kam. In der Dezemberausgabe der Marktgemeinde Hallstatt wurde eine Unterschutzstellung aller Häuser durch das Bundesdenkmalamt Wien angekündigt. Seit Monaten waren im Ort Mitarbeiter des Landeskonservatorat OÖ. tätig und haben auch Kontakt mit verschiedenen Objektbesitzern aufgenommen. Da die Hallstätter Bevölkerung bisher zum Denkmalschutz auf öffentlichen Gebäuden sehr positiv eingestellt war, sorgte die Ankündigung eines Ensembleschutzes auf alle Privathäuser bei einer Gemeinderatssitzung am 2. März 2010 für Unruhe. Der anwesende Landeskonservator erklärte Folgendes: Der Denkmalschutz wird für Teile der Welterberegion Inneres Salzkammergut, also Hallstatt, Bad Goisern, Obertraun und Gosau gelten. Die Bauwerke werden Außen und Innen geschützt. Eine Eintragung ins Grundbuch ist obligat. Wird ein Zutritt verwehrt, kann es Strafen nach ziehen. Die Bescheide werden innerhalb 14 Tagen zugeschickt und es wird eine Anhörung der Betroffenen im Juni am Gemeindeamt einzeln erfolgen.Die Entscheidungen sind bereits gefallen und es gibt keine Möglichkeit diesen Status zu ändern. Aus diesem Grund wurde am 3. März von Franz Frühauf aus Hallstatt die Bürgerinitiative „Hallstatt wehrt sich“ gegründet. Sofort wurde Kontakt mit Bgm. Alexander Scheutz aufgenommen und er sagte seine volle Unterstützung zu. Da nach verschiedenen Vorsprachen beim Bundesdenkmalamt in Wien und in OÖ. keine positiven Reaktionen zu erwarten waren, wurden zielführende Aktivitäten ausgearbeitet. Für alle Häuser sind entsprechende Transparente (140 Stück) angefertigt und montiert worden, eine Unterschriftenaktion brachte 9000 positive und 26 negative Unterschriften, eine Bürgerversammlung im Kulturhaus, Protestaktion vor dem Bundesdenkmalamt in Wien, ORF 1 Live – Diskussion mit Dr. Lipp, Erörterung am Gemeindeamt mit BDA-Präsidentin Barbara Neubauer, BH Mag. Alois Lanz , Bgm. Alexander Scheutz, Vorsprache bei LH. Dr. Josef Pühringer, ORF Regional Live-Diskussion im Kulturhaus u.v.m. Nach 99 Tagen konnten die Aktionen beendet werden. Bgm. Alexander Scheutz berichtet der Bürgerinitiative, dass Ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Frau Claudia Schmied die Vorgabe Ensembleschutz beendet hat. Resümee: In Hallstatt gibt es nach wie vor neue Unterschutzstellungen und die Mitarbeiter vor Ort werden wieder gerne gesehen.

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