So werden Sie nach einer Grippe wieder fit

Prim. Dr. Bernhard Mayr, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Salzkammergut Klinikum Gmunden.
Prim. Dr. Bernhard Mayr, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Salzkammergut Klinikum Gmunden.

Nicht mehr krank, aber auch noch nicht richtig fit – ein Zustand, der den Genesungsprozess nach einer überstandenen Grippe bestens beschreibt. Schlappheit und Antriebslosigkeit sind ständige Begleiter, und schon nach der kleinsten Anstrengung fühlt sich der Körper an wie gerädert. Um wieder zu vollen Kräften zu kommen, braucht es einiges an Geduld und die richtigen Tipps.

Fieber, Schüttelfrost, Schnupfen, Husten, Halsweh, Kopf- und Gliederschmerzen: Wer von diesen Symptomen geplagt wird, könnte an einer echten Grippe (Influenza) erkrankt sein. Nach ein bis zwei Wochen haben die meisten Menschen die Beschwerden überstanden, doch oft bleibt eine allgemeine körperliche Schwäche. Prim. Dr. Bernhard Mayr, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Salzkammergut Klinikum Gmunden, erklärt: „Eine längere Bettruhe verursacht einen Verlust von Muskelkraft und körperlicher Kondition, außerdem wird das Herz-Kreislauf-System belastet. Daher ist die Leistungsfähigkeit vorübergehend reduziert und die Erholungsphase nach der Krankheit dauert länger.“

Einen Gang zurückschalten
Als Faustregel gilt: So lange wie die Erkrankung gedauert hat, so lange braucht man auch wieder, um fit zu werden. Ältere Menschen benötigen mehr Zeit, oft dauert es bis zu acht Wochen, bis sie wieder vollständig genesen sind. Prim. Mayr empfiehlt, die Genesungsphase mit ausreichend Schlaf und Ruhe zu unterstützen. Weil die Lunge beim Liegen schlechter mit sauerstoffreicher Luft versorgt wird, sollte so bald wie möglich wieder Bewegung in den Alltag eingebaut werden. Doch ein volles Fitnessprogramm ist in der Rekonvaleszenz nicht ratsam: Kurze, langsame Spaziergänge an der frischen Luft kräftigen Lunge, Muskulatur und Abwehrkräfte. Die Dauer kann dabei täglich leicht gesteigert werden.

Gesunde Lebensmittel auf den Speiseplan
Die richtige Ernährung unterstützt den Körper auf dem Weg zum Gesundsein. Leichte, eiweißreiche Lebensmittel wie Haferflocken, Huhn und Fisch stärken die während der Bettruhe abgebaute Muskulatur. Das hochwertige Eiweiß aus Eiern wird noch wertvoller, wenn es mit Kohlehydraten kombiniert wird. Viel Obst und Gemüse sowie pflanzliche Öle wie Lein- oder Distelöl versorgen das Immunsystem mit Vitaminen, Mineralstoffen und gesunden Fetten. Gedünstete Lebensmittel sind für den Magen bekömmlicher als Gebratenes oder Rohkost. Besonders wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von warmen Kräutertees und stillem Wasser, um die Nieren in ihrer Arbeit zu unterstützen. Alkohol, Kaffee, Zucker und Nikotin wirken sich negativ auf den Heilungsprozess aus und sollten vermieden werden.

Der Seele Gutes tun
Eine längere Erkrankung kann auch die psychische Gesundheit belasten. In der Erholungs-phase sollte man sich daher Gutes tun, beispielsweise ein aufbauendes Buch lesen, die Lieblingsmusik hören oder die Sonne genießen.

Impfung ist die beste Prävention
Von Oktober bis Dezember werden üblicherweise die ersten sporadischen Fälle von Influenza verzeichnet, die eigentliche Grippewelle tritt meist zwischen Jänner und März auf und variiert in ihrer Stärke von Jahr zu Jahr. „Damit eine Grippe gar nicht erst ausbricht, ist die Impfung der beste Schutz. Gerade wenn chronisch kranke oder ältere Personen im Haushalt leben, sollten alle Familienmitglieder – auch Kinder – geimpft sein, damit die Grippeviren nicht übertragen werden. Grippeimpfungen werden in Oberösterreich im Rahmen der jährlichen Grippeimpfaktion angeboten“, informiert Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheits-landesrätin Mag.a Christine Haberlander.

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