UNBELOHNT IM FINALEN KAMPF

FC Red Bull Salzburg -- Atletico Madrid 0:2

Das Spiel des Jahres war lediglich wenige Sekunden alt, da stockte Atletico-Übungsleiter Diego Simeone bereits der Atem: Mergim Berisha hatte sich davongestohlen, seinen Gegenspieler ausgetanzt und abgedrückt – der Pfosten verhinderte den Traumstart! Der positive Eindruck blieb auch in weiterer Folge bestehen, gegen defensiv agierende Spanier zeigten sich unsere Burschen angriffslustig. Erst prüfte Sekou Koita Schlussmann Oblak mit einem Kullerball kaum, dann Dominik Szoboszlai aus zentraler Position Momente später umso mehr. Die slowenische Nummer eins streckte sich gehörig, um die Kugel aus dem Eck zu kratzen!

„Los Colchoneros“ ließen sich erst Mitte des ersten Abschnitts vor unserem Sechzehner blicken, beim gefährlichen Llorente-Schlenzer musste Cican Stankovic aber nicht eingreifen. Ein Nadelstich, mehr nicht. Indes schwärmten unsere Burschen wieder aus, via Koita gelangte Patson Daka ans Kunstleder, verhaspelte sich aber im Duell mit Trippier, der letzten Absicherung Atleticos. Mit dem Pausentee in Sicht schlichen sich Unachtsamkeiten in unser Spiel. Max Wöber vertändelte das Rund im eigenen Strafraum, Stankovic rettete in höchster Not. In Minute 39 war er dann aber geschlagen: Carrasco zirkelte einen ruhenden Ball ins Zentrum, Hermoso hielt den Kopf hin – Rückstand mit dem ersten Atletico-Abschluss aufs Tor

Durchgang zwei startete noch nervenaufreibender, als der erste geendet hatte. Erst verfehlte Rasmus Kristensen den Kasten nach einem Versuch aus der Drehung, dann verfielen wir in kollektive Schockstarre: Ein Doppelpass zwischen Szobo und Berisha hebelte die komplette Defensive der „Rojiblancos“ aus, frei stehend schob unser Ungar den Hochkaräter aus zwölf Metern um Nuancen neben das Gehäuse – das hätte der Ausgleich sein müssen! Auch danach blieben unsere Mannen am Drücker: Berisha setzte Daka in Szene, der am kurzen Pfosten jedoch entscheidend beim Abschluss gestört wurde.

Was heißt Chancenwucher auf Spanisch? Sei’s drum, eine echte „bomba“ zündete Enock Mwepu, sein gewaltiger Fernschuss zischte via Aluminium ins Aus! Auch Joker Noah Okafor schraubte an der Schuss-Statistik – wieder drüber. Im Schlussakt meldeten die Iberer Offensivansprüche an. Einen Felix-Versuch vereitelte Stankovic noch gekonnt, gegen einen Konter war er machtlos: Correa flankte Richtung zweite Stange, Carrasco verwertete ohne Gegnerdruck humorlos volley. Die Entscheidung war gefallen (86.).

Und dennoch brauchen wir uns nicht allzu lange zu grämen. Da Lok Moskau in München ebenfalls den Kürzeren gezogen hat, überwintern unsere Burschen nach einer überaus ordentlichen Kampagne in der Königsklasse international und greifen im Frühling in der UEFA Europa League an!

STATEMENTS
Jesse Marsch:

Wir haben unseren Fußball repräsentiert und gegen Top-Gegner auf Top-Niveau gespielt. Natürlich ist jetzt die Enttäuschung da, aber wir sind genauso stolz. Die Konsequenz hat in beiden Strafräumen etwas gefehlt, außerdem standen uns zwei der weltbesten Tormänner in dieser Gruppe gegenüber. Aber wir haben überragend gespielt, überragend! Ich kann nicht mehr verlangen!

Zlatko Junuzovic:

Natürlich ist es enttäuschend, weil wir wirklich die bessere Mannschaft waren. Aber Atletico machte die Tore, das spricht für ihre Cleverness. Wir haben es immer wieder probiert, immer nach vorne gespielt, dabei hat keiner aufgesteckt! Ein großes Kompliment an die Mannschaft, es hat trotzdem Spaß gemacht. Wir haben eine super Champions League-Saison gespielt, waren nie schlechter. Jetzt nehmen wir das Positive mit!

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