TAG 8

Wie gewonnen so zerronnen!

30.Juni 2010
Alles lief nach Plan. Die Hebekonstruktion wurde an den Bergeseilen angebracht, Stefan und Andreas machten sich zum Tauchen fertig, Andi kümmerte sich um den Oberflächensupport.

Schon bald gingen wir mit der Winde auf Zug, die 900 kg Zugkraft der Hebeballons die wir am Vortag an den Seilen angebracht hatten haben über Nacht das Boot derart gelockert, dass die befürchtete Saugwirkung des Schlammes gleich Null war.

Stefan bediente die Winde, Andreas setzte einen Hebeballon nach dem anderen, auf alle 4 Bergeseile verteilt, in Abständen von 5 Metern und füllte diese komplett. Die Tragkraft der einzelnen Hebeballone lag zwischen 100 und 200 kg. In Summe brachten wir 900 kg an den Seilen an. Immer dann wenn ein Ballon die Winde an der Oberfläche erreichte wurde dieser durch einen Ballon gleicher Tragkraft in der Tiefe ersetzt. Warum wurden die Ballons ganz gefüllt? Wenn der Ballon zur Hälfte gefüllt ist dehnt sich die Luft am Weg zur Oberfläche aus und die Kraft mit der der Ballon nach oben zieht wird immer größer. Das gilt es zu vermeiden da sonst die Bergung unkontrollierbar wird. Die Winde zog also gerade mal 400 kg bei 1600 kg Auftriebsreserve.

Am späten Nachmittag schaute der Mast bereits aus dem Wasser, das Deck 3 Meter unter der Wasseroberfläche, eine der vielen heißen Phase einer Bergung. Schnell brachten wir unter dem Rumpf aufblasbare Schläuche an mit denen das Deck über Wasser gehalten werden kann. Entfernt man dann mit einer Pumpe das Wasser im Bootsinneren, beginnt das Boot zu schwimmen.

Sepp und Andreas merkten beim Befestigen der Schläuche plötzlich eine Abwärtsbewegung des Drachen, entfernten sich vom Boot und mussten zusehen wie es wieder in der Tiefe versank.

Glück im Unglück - alle sind gesund und der Drache liegt durch die Abdrift während des Hebevorgangs nicht mehr ganz so tief. Aber leider immer noch zu tief um mit herkömmlichen Mitteln danach zu tauchen.

Warum ging der Drache wieder unter?
Hebeballons sind an der Unterseite offen, das muss auch so sein. Die Ventile an der Oberseite der von uns verwendeten, fabrikneuen Hebesäcke waren leider nicht ganz dicht. Da und dort geht etwas Luft verloren und der Drache zieht immer mehr nach unten und es besteht die Gefahr eines erneuten Unterganges.

Zusätzliche Auftriebsmittel anzubringen braucht doch etwas Zeit die in dieser kritischen Phase entscheidend sein kann. Wenn nun wie in unserem Fall das Objekt erst mal zu sinken beginnt, dann geht alles sehr schnell. Je Tiefer der Drache sinkt, desto mehr komprimiert es die Luft in den Hebeballons, die Auftriebskraft nimmt rapide ab, da ist nichts mehr zu machen. Die Physik lässt sich nicht überlisten.

Wie geht’s weiter?
Ein paar wichtige Weiterentwicklungen des Equipments stehen in der nächsten Zeit an um dann einen nächsten Versuch zu starten. Der neue Weg: Bau einer modularen Hebeplattform mit mehreren Winden, weg von dem Risikobehafteten Einsatz von Luftgefüllten Einheiten.

Wann es weitergeht, veröffentlichen wir rechtzeitig unter www.salzkammergut-rundblick.at . Noch heuer im Herbst wollen wir den nächsten Versuch starten.

Ein herzliches Dankeschön an alle die mitgeholfen haben, die an uns glauben und die uns unterstützen.

Alles Gute
Andreas, Stefan und Andi

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