Punkrock-Spaß und Kettensägen-Massaker

THEATRE ROCK MET VIDEO SHOCK

Die rund 250 Punk- und Grunge-Fans, die am Samstag zur Rocknacht ins Stadttheater kamen, werden noch lange etwas zu erzählen haben. Nach einer Aufwärmrunde mit Lilly B Killed aus Salzburg - links Frontfrau Mea Schönberg -, erlebten sie Toothpix in einer Form und Spiellaune, die seit dem Vorjahr um eine Dimension gewachsen sind. Vor allem von der Studioarbeit mit Christian Leitgeb (Soundgallery Altmünster) beim Einspielen der CD Media War hat der Gmundner Punk-Vierer musikalisch enorm profitiert. Sound, Klarheit, Arrangements, Chorusgesang und eingängige Melodien sind schlichtweg professionell geworden. Mehrere Songs haben Ohrwurm-Qualität. Wolfgang Pachers (rechts) Präsenz als Talkmaster und Rampensau war toll wie eh und je.

Theatre Rock meets Video Shock war allerdings weit mehr als ein fettes Rockkonzert. Denn da flimmerte in HD-Qualität erstmals das Musikvideo zur Nummer I Have To Tell You über die Groß-Leinwand - mit Lilly B Killed-Frontfrau Mea Schönberg in der Hauptrolle. Als langbeiniger Vamp verführt sie an der Theke einer Bar einen jungen Mann, um ihn dann mit einem recht originellen Instrument zu behandeln - mit einer Motorsäge. Der augenzwinkernde Video Shock (Idee Wolfgang Pacher; Kamera, Schnitt Jan Gruber und Barnabas Bartl) fuhr einem jedenfalls in die Knochen wie eine Stihl mit frisch geschliffener Kette. Das Musikvideo gibt’s in Kürze auf YouTube online zu sehen.

Theatre Rock, ein großartiges Beispiel für die Öffnung des altehrwürdigen Stadttheaters für die junge Kulturszene, beeindruckte noch mit einer weiteren Facette. Jan Grubers Freunde aus der im Attnanger Techno-Z angesiedelten Video-Produktionsfirma Cameleon Enterainline nützten den Abend für eine imponierende Leistungsschau. Sie brachten die Show mit fünf Kameras in HD-Qualität auf eine Großleinwand und durchkreuzten den Luftraum im Theater mit einem imposanten Kamerakran. Die linke Seitenloge sah mit ihren vielen Screen und Mischpulten wie das Cockpit eines Raumschiffes aus.
Die Kreativen aus der regionalen Rock- und Film-Szene haben jedenfalls Lust auf mehr bekommen. Theater Rock Vol. 2 ist nur noch eine Frage der Zeit.

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